Die EZB Politik könnte aus China stammen

Die ganze westliche Welt schüttelt den Kopf über China, das mit seiner kommunistischen Aktienmarktpolitik erfolgreich einen kleinen Anschein von Marktwirtschaft abgetötet hat.

Den Ansprachen auf dem letzten großen kommunistischen Parteitag zufolge glaubte man, dass Xi Jinping als größter Privatisierer, Liberalisierer und Marktwirtschaftler Chinas in die Geschichte eingehen würde. Er sprach von weniger staatlicher Intervention, weniger Parteiwirtschaft und mehr Markt. So weit so gut. Wie China mit dem jüngsten chinesischen Börsecrash umgegangen ist, zeigt aber ein anderes Verständnis von Marktwirtschaft:

Die Zentralbank senkte künstlich die Zinsen, über 1000 Unternehmenstitel wurden vom Handel ausgesetzt, Beteiligungen von über 5% müssen nun mindestens ein halbes Jahr gehalten werden und staatliche Firmen müssen eigene Anteilsscheine kaufen.

NATÜRLICH ALLES MIT DEM HEHREN ZIEL, PLEITEN ZU VERMEIDEN UND DURCH VATER STAAT SCHUTZ ZU BIETEN.

Bemerkenswert ist das verständnislose Kopfschütteln über die chinesische Wirtschaftspolitik seitens der EU. Macht sie doch mit ihrer EZB mehr oder weniger dasselbe. Planwirtschaft auf europäisch, sozusagen. Die EZB senkt künstlich die Zinsen, kauft Schrottpapiere en masse, finanziert damit marode Staaten und treibt die Staatsanleihenkurse in schwindlige Höhen. Auch hier steht das hehre Ziel, Pleiten zu vermeiden und durch Vater EU Schutz zu bieten. Also will man sowohl in China als auch in der EU Schutz bieten. Aber wem eigentlich?

Weder marode Firmen noch marode Staaten lassen sich dauerhaft alimentieren, der Markt lässt sich langfristig nie betrügen. Und Schutz geboten wird so in erster Linie der herrschenden Klasse, denen durch die Konkursverschleppung der eigene Machterhalt noch eine Zeit lang abgesichert wird.

 

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