Am 31.12.2015 schließe ich unseren geliebten Tischlereibetrieb für immer! Ich danke Euch allen, besonders unseren Mitarbeitern und Kunden für den großen Einsatz und das entgegengebrachte Vertrauen. Ja, 52 Jahre Tischlerei Leitner sind Geschichte.
Ich danke Gott, es hat sich kein einziger Mitarbeiter die Finger abgeschnitten oder sonst grob verletzt, es brannte auch nie im Betrieb – und ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals ein Möbelstück wieder nach Hause brachten, weil es vermessen, falsch geplant war oder die Transportwege wie Türen etc. die Lieferung unmöglich machten. Ein Kunde verstarb vor der Lieferung der Möbel und wir hatten fast keine Zahlungsausfälle.
Ja, es war eine schöne Zeit und immer wieder treffe ich zufriedene Kunden oder ich gehe einmal zum Gastwirt und sitze im Lokal oder in einer Bar, die wir geplant und produziert haben, das ist ein schönes Gefühl.
LEIDER ZIEHT UNS KLEINEN TISCHLEREIEN DIE BÜROKRATIE DEN LETZTEN NERV!
Früher mussten wir uns als Tischlermeister (HALLSTATTMEISTER! das war noch ein Begriff!!!) nicht mit so vielen Ordnungsvorschriften, Gesetzesvorgaben und Aufzeichnungs- sowie Meldepflichten herumschlagen. Heute arbeiten die Betriebe ca. 3-4 Wochen im Jahr, um behördliche Auflagen zu erfüllen!!! Mir fällt leider auch auf, dass gerade die Betriebe, die alle Vorschriften 100%ig erfüllen, gefühlsmäßig mehr Konkurse, Ausfälle, Unfälle und Brände haben…Vielleicht wäre die Statistik wieder ein neues Projekt, wo neue Arbeitsplätze geschaffen werden…
Die Paragrafenlast ist erdrückend und meiner Meinung nach sieht nur mehr ein unwissender VOLLNARR in dieser Branche in Zukunft eine Chance !!!
Obwohl: Meisterprüfung? Wurscht, es gibt eine Nachsicht, jeder darf Lehrlinge „ausbilden“ und bei der Gesellenprüfung wissen sie dann nicht, wo sie Ihr Gesellenstück produzieren sollen,
weil ihr „Betrieb“ ja gar nicht die Maschinen (wie Heizpresse,…) hat, um so ein einfaches Kästchen zu produzieren….(Falls das jetzt ein Lehrling liest und dasselbe Problem hat, er soll sich bei mir melden, er ist sicher nicht der erste, dem ich da helfen kann…)
ICH KÖNNTE EIN BUCH SCHREIBEN, WAS DA ALLES FALSCH LÄUFT UND DA REDE ICH NOCH GAR NICHT VON:
Fakt ist: Heute steht man mit einem Fuß immer im Gefängnis! Tischler war einmal einer der schönsten Berufe liebe Freunde, es war mir eine Ehre.