Zu wenig Bier auf Kuba

Manche kennen aus dem eigenen Freundeskreis einige Reisegeschichten und Erzählungen über Kuba oder waren vielleicht selbst schon dort. Es gibt dort einen sehr großen staatlichen Einflußbereich in nahezu allen wirtschaftlichen Sektoren samt staatseigener Betriebe. Daneben gibt es aber auch private Herbergen, Gaststätten und Cafés.

DER UNTERSCHIED ZWISCHEN STAATLICHEN UND PRIVATEN GASTSTÄTTEN

Wie so oft im real existierenden Kommunismus und Sozialismus, agieren diese privaten kleinen Betriebe weitaus flexibler und versorgen sich am Schwarzmarkt oder über unterschiedlichste Quellen mit den Produkten, die sie benötigen. Ein Freund erzählte mir unlängst nach seiner Reise, dass man den Unterschied bei kleinen Gaststätten auf Kuba gleich beim Eintreten sehe. Während die staatlichen Gaststätten allesamt lieblos und karg aussehen und das Essen meist nicht gut ist, sei es in den privaten Betrieben umgekehrt. Sie sind liebevoll bemüht, das Beste aus der dortigen Mangelwirtschaft zu machen und bemühen sich um ihre Gäste. Mit der Zeit meinte er, erkennt man den Unterschied zwischen staatlichen und privaten Gaststätten ganz schnell.

Nun droht ausgerechnet durch die Öffnung Kubas, die Amerikas Präsident Obama unlängst mit seinem historischen Besuch als erster U.S. Präsident seit 88 Jahren einläutete, Ungemach für die Planwirtschaft auf der Karibikinsel.

… DOCH DIE STAATSEIGENEN GASTSTÄTTEN HABEN AUSGERECHNET ZU WENIG BIER.

In den nächsten Monaten werden Kreuzfahrtschiffe mit amerikanischen Touristen in großer Zahl die Insel ansteuern, doch die staatseigenen Gaststätten haben ausgerechnet zu wenig Bier. Die staatliche Brauerei, ein Joint-Venture zwischen dem Staat Kuba und der Großbrauerer Anheuser Busch, hat zu wenig Wasser und zu geringe Produktionskapazitäten. Die staatlichen Kühlschränke werden wohl leer bleiben, während sich die privaten kleinen Betriebe auf dem Schwarzmarkt versorgen werden.

Wie aber reagiert die kubanische Regierung darauf? Erraten: In diesen Tagen findet der nächste kommunistische Parteikongress statt, um die Wirtschaftspolitik der nächsten 5 Jahre zu definieren. Na dann: Prost.

 

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