Denk ich an Deutschland und Timbuktu…

 „Schock beim Fed Cup in den USA“, hieß es vorige Woche in den Nachrichten im Internet. Die deutschen Spielerinnen, so wird uns berichtet, seien „fassungslos“ gewesen. Für die 43-jährige Andrea Petkovic war es gar „mit Abstand das Schlimmste, was mir jemals passiert ist in meinem Leben". Von einem „Skandal“  spricht die Bundestrainerin Barbara Rittner:  "Ich hätte heulen können. Das war einfach unfassbar, ein trauriger und schockierender Moment. Ich  finde das unentschuldbar.“

Was war passiert?

Wurden die deutschen Spielerinnen beleidigt, und  womöglich „Krauts“ genannt, das alte Schimpfwort der Amerikaner und Engländer gegen die Deutschen im Zweiten Weltkrieg? Nein. Haben womöglich Schiedsrichter ihre Voreingenommenheit gegen die Deutschen erkennen lassen? Nein.  Wurden die Spielerinnen von Immigranten sexuell bedrängt? Nein. Nichts von all dem.

Bei der Eröffnungszeremonie des Duells zwischen dem deutschen Fed-Cup-Team und Gastgeber USA im Royal Lahaina Resort auf  Hawai wurde von einem Sänger die „komplette (!) erste Strophe“ des Deutschlandliedes gesungen. Die „Nazi-Strophe“, wie es in einem deutschen Bericht in der Überschrift hieß. Noch dazu so laut, dass die  Deutschen „nicht dagegen ansingen konnten“ – mit der dritten Strophe des Liedes, die allein noch als politisch korrekt gilt.

Die erste Strophe

Der amerikanische Tennisverband USTA zeigte sich pflichtschuldigst peinlich berührt:  „Wir wollen uns aufrichtig bei der deutschen Mannschaft und deren Fans entschuldigen. Es war in keiner Weise respektlos gemeint. Dieser Fehler wird sich nicht wiederholen, die richtige Hymne wird am Sonntag zu hören sein“, hieß es in einer eilig verbreiteten Pressemitteilung der USTA.

Die besagte erste Strophe ist seit dem Krieg in Deutschland außer Gebrauch – nicht nur aus geographischen Gründen. Sie lautet so:

Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt,
wenn es stets zu Schutz und Trutze
brüderlich zusammen hält.
Von der Maas bis an die Memel, von der
Etsch bis an den Belt.
Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt.

Abgesehen davon, dass die allermeisten Amerikaner den Text gar nicht verstanden haben dürften, würden sie sich wohl fragen, was denn daran so anstößig ist, dass ein Volk sein eigenes Land „über alles in der Welt“ stellt. Die Franzosen etwa tun das selbstverständlich und die Amerikaner sowieso. Und zwar nicht erst seit Donald Trump die USA „wieder groß“ machen möchte. Es dürfte Dutzende von Nationalhymnen auf der Welt geben, in denen das eigene Land für das größte, schönste, beste der Welt ausgegeben wird. Das eitle Selbstlob in der österreichischen Bundeshymne ist schließlich auch nicht ohne Überheblichkeit. Die Beschwörung einer ehemaligen geographischen Größe kennen sogar die Steirer,  die ihr „schönes Land“ bis ins „Wendenland im Tal der Sav`“ reichen lassen.

Die Austreibung des Patriotismus

Nur die Deutschen haben sich über Jahrzehnte den Patriotismus so gründlich ausgetrieben, dass Sportlerinnen es  für „eine absolute Unverschämtheit und Frechheit, das absolut Allerletzte“ halten, diese Strophe hören zu müssen und der Verbandspräsident  „geschockt“ ist. Aber wenn sie schon keinen offenen Patriotismus haben dürfen, pflegen sie  wenigstens ein gesundes deutsches Überlegenheitsgefühl: „Dass das im 21. Jahrhundert passiert, in Amerika und nicht irgendwo in Timbuktu, das ist bezeichnend“, sagte Petrovic.

Man kann ihr nur wünschen, dass ihr nichts Schlimmeres im Leben passiert, als die erste Strophe des Deutschlandliedes hören zu müssen.

Bezeichnend für wen oder was? Man kann ihr nur wünschen, dass ihr nichts Schlimmeres im Leben passiert, als die erste Strophe des Deutschlandliedes hören zu müssen. Zum Beispiel in Timbuktu zu leben.

Abschließend hier also das vollständige Lied, wie es der Germanist und Dichter Heinrich Hofmann von Fallersleben 1841 auf Helgoland geschrieben hat. Damals war die erste Strophe noch nicht die „Nazi-Strophe“:

1. Strophe

Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt,
wenn es stets zu Schutz und Trutze
brüderlich zusammen hält.
Von der Maas bis an die Memel, von der
Etsch bis an den Belt.
Deutschland, Deutschland über alles,
über alles in der Welt.

 

2.Strophe
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
deutscher Wein und deutscher Sang,
sollen in der Welt behalten ihren alten
schönen Klang.
Uns zu edler Tat begeistern unser ganzes
Leben lang.
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
deutscher Wein und deutscher Sang.

 

3.Strophe
Einigkeit und Recht und Freiheit für
das deutsche Vaterland,
danach laßt uns alle streben brüderlich mit
Herz und Hand.
Einigkeit und Recht und Freiheit sind
des Glückes Unterpfand.
Blüh‘ im Glanze dieses Glückes, blühe
deutsches Vaterland!

 

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