Ehre und Mord

„Wegen massiver Verstöße gegen unsere Forenregeln musste die Kommentarfunktion zu diesem Thema deaktiviert werden. Wir bedauern“.  Das musste die „Presse“ zu ihren Berichten über den Mord (die rechtliche Qualifikation der Tat wird sich beim Prozeß herausstellen) eines 18-jährigen Afghanen in Wien an seiner 14-jährigen Schwester schreiben.  Mein gmx-e-mail machte mir diesselbe Mitteilung. Bei anderen Medien habe ich es nicht überprüft, aber es dürfte wohl überall so sein.

Man kann sich denken, was in den Postings steht und weshalb sie gesperrt wurden. Sie sind sicher direkter, brutaler, rücksichtsloser, und wohl auch verachtungsvoller gegen die Personen und Gruppen, um die es geht, als die betuliche und betont verharmlosende Berichterstattung über diesen Fall in den Medien. Selbst dass sich die Tat in einer afghanischen Familie  abgespielt hat, wurde in den ersten Meldungen nur beiläufig und verschämt  erwähnt. Man stelle sich vor, ein 18-jähriger Österreicher mit krimineller Vorgeschichte hätte seine 14-jährige Schwester erstochen, der er aufgelauert hatte. Die Nachrichten darüber wären  kaum so vorsichtig, alle denkbaren Entschuldigungen schon  vorwegnehmend ausgefallen.

Ein Beispiel für gescheiterter Integration

Der Fall ist ein niederschmetterndes Beispiel gescheiterter  Integration. Die Familie ist vor über zehn Jahren nach Österreich gekommen. Sie zog hier sechs Kinder auf, zwei davon kamen in Österreich auf die Welt. Zwei weitere Nachkommen sollen sich noch in Pakistan befinden. Die Familie war „sehr ihren afghanischen Wurzeln verhaftet“ und soll ihre traditionelle Lebensweise auch in Österreich beibehalten haben. Die Mädchen trugen Kopftuch. Die 14-Jährige dürfte sich im Familienkreis, in dem sehr auf die Lebensregeln des Koran geachtet wurde, eingeengt gefühlt haben. Die Deutschkenntnisse der Eltern sollen „auf bescheidenem Niveau angesiedelt“ sein. Sie haben Asylstatus, wovon die Familie lebt, ist unbekannt.

Keine Untersuchungshaft wegen Kleinkriminalität bis zum Tötungsdelikt

Gegen den Burschen sollte am Wiener Landesgericht für Strafsachen verhandelt werden.  Nachdem er beim ersten Mal unentschuldigt nicht erschienen war, wollte ihn die Richterin zum nächsten Termin am 11. September zwangsweise vorführen lassen. Die Polizei traf den Burschen an seiner Adresse aber offenbar nicht an. In Untersuchungshaft war der junge Mann bis zum Tötungsdelikt an seiner Schwester nicht, da es sich bei seinen bisherigen Verfehlungen um Kleinkriminalität gehandelt hat.

Kollektive Schmach wird verdoppelt, wenn sie nicht vergolten wird

In solchen Fällen wird ein Experte befragt. In Wien kann das fast nur Kenan Güngör sein, ein Soziologe, der sich viel mit Fragen der  Integration beschäftigt. Er kann sehr beredt die Ehrvorstellungen in einer archaischen Gesellschaft wie der Parallelwelt, in der die afghanische Familie des Täters lebt, erklären.  Ehre werde sehr stark über die Sexualität und Keuschheit von weiblichen Familienmitgliedern definiert, sagt er. Es gebe zwei Stufen von Schande. Auf der ersten Stufe wird die Familie „befleckt“. Das passiert zum Beispiel, wenn die „Frau aus der Wohnung ausbricht, sich nicht sittsam verhält oder angesprochen wird“. Eine Stufe schlimmer sei, wenn die Schande nicht gerächt wird. „Die kollektive Schmach wird verdoppelt, wenn ich das nicht vergelte“, sagt Güngör. „Der kollektive Druck ist sehr stark.“

Das glauben wir ihm alles, sind aber entsetzt, dass dergleichen bei uns, mitten in Europa praktiziert wird. Aber nicht glauben wir ihm, dass dieser Ehrbegriff „und dieses Grundprinzip weltweit der gleiche und unabhängig von Religion und Herkunft ist“, wie er behauptet. Erst im letzten Jahrhundert habe sich der Ehrbegriff in Mitteleuropa sehr verändert.  Das ist ein flagranter Unsinn, der den Zweck hat, die Verhältnisse, die solche Taten ausbrütet,  zu relativieren. In Mitteleuropa hat es nie eine Vorstellung von Ehre gegeben, die den Mord in der Familie gerechtfertigt oder gar angeordnet hätte. Das ist dem archaischen Islam und dem ebenso archaischen Hinduismus vorbehalten.

„Wir dürfen erwarten, dass erwachsene Menschen in Österreich einen Lernprozess durchmachen“ meint Göngör treuherzig. Und wenn sie diesen Lernprozeß auch in zehn Jahren nicht durchmachen? Dann müssen wir es „in der Gesellschaft bewusster und empathischer vermitteln.“ Wen meint Güngör mit „der Gesellschaft“? Mir muss man es nicht vermitteln. Aber wir verstehen: Wir waren nicht empathisch genug, nicht nett genug zur afghanischen Familie.

P.S.: Am Donnerstag wurde bei einer Messerstecherei zwischen zwei Afghanen in Wien einer so schwer verletzt, dass er notoperiert werden musste.

 

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