Auch mal wie Männer denken!

Vor ein paar Jahren saß ich auf einem Podium zu Frauenpolitik zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten einer Berliner Universität, die zum Besten gab,  der Grund, warum so wenige Frauen einen Beruf im Bereich der Mathematik oder Informatik  wählen, liege darin, dass die Frauen es schon an der Uni in diesen Männerdomänen extrem schwierig hätten. Sie würden gemobbt und nicht ernst genommen und dadurch würden über 50 Prozent von ihnen schon nach wenigen Semestern  durch die Herren „rausstudiert“.  Ich fragte damals, woher sie denn die Gründe wisse, warum diese Frauen aufhören mit dem Studium. Sie sagte, das sei ihre „Wahrnehmung“, Statistiken hatte sie nicht, sondern nur vereinzelt mit Studentinnen geredet. Ich fragte dann, ob sie denn wisse, wieviel männliche Studenten im gleichen Zeitraum aufgeben,  und ob die dann auch durch die Frauen „rausstudiert“ wären oder ebenfalls durch andere Männer. Das wiederum wusste sie nicht. Sie sei nur für die Frauen zuständig, und Zahlen hatte sie ja grundsätzlich nicht. Genaugenommen wusste sie nur eines ganz sicher: Es sind die bösen Männer, die die Frauen aus den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik) fernhalten.

Nun haben wir genau in diesem Bereich in ganz Europa einen Fachkräftemangel zu verzeichnen. Während man sich an den Universitäten aber lieber mit exotischen Allianzen zwischen Gender-Studies und allen anderen Fachrichtungen beschäftigt und allerlei sexistische und  hinterlistig-männliche Gründe findet, warum Frauen in den MINT-Fächern zahlenmäßig nicht durchbrechen, dürfte es den meisten Arbeitgebern völlig egal sein, ob sie eine weibliche oder eine männliche Fachkraft finden.  Hauptsache überhaupt einen zuverlässigen Mitarbeiter, der weiß, was er tut. Fragt man nämlich die Praktiker, die Unternehmensführung und die Personaler, dann würden die meisten Frauen sogar mit Handkuss nehmen, macht es sich inzwischen im Image eines jeden Unternehmens doch gut, wenn man mit dem hohen Frauenanteil protzen kann.

Die wenigsten Arbeitgeber interessieren sich für Geschlechterpolitik, stattdessen bemängeln viele, dass die Schulen heute nicht mehr arbeitsfähige junge Menschen entlassen. Zum einen fehlt es an Wissen und Kompetenzen, die noch vor 20 Jahren Standard waren. Wir reden hier teilweise von Grammatik und Rechtschreibung. Zum anderen aber auch von den sogenannten „Sekundartugenden“ wie Pünktlichkeit, Fleiß, Durchhaltevermögen und Zuverlässigkeit.  Es kommt eben immer darauf an, wen man fragt, wo das Problem liegt. Die Betriebe geben hier andere Antworten, als  Feministinnen mit anstudierter Gender-Kompetenz, die im Gender-Pay-Gap, also dem Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen, das größte Problem sehen.
Glaubt man den gängigen, feministischen Argumentationslinien, dann beginnt das „rausstudiert werden“ von Frauen aus dem MINT-Bereich nämlich bereits in der Schule, weil die Mädchen in den entsprechenden Fächern nicht genug gefördert werden. Man entwarf allerlei  Konzepte, um Mädchen für Informatik und Naturwissenschaften zu begeistern, weiß man doch, dass das die besser bezahlten Berufe sind, als Lehrerin oder Krankenschwester. Am Girls-Day und dazugehörigen Boys-Day sollen nun regelmäßig Mädchen für klassische Männerberufe begeistert werden, damit sie dort irgendwann mehr verdienen. Im Gegenzug soll den Jungs ein Beruf in Frauendomänen schmackhaft gemacht werden, vermutlich, um dort weniger zu verdienen. Das spricht nur niemand so aus, denn das fröhliche Berufe-Wechsel-Dich-Spiel von Männern und Frauen ist sowieso sinnfrei, behebt es doch nicht das Problem, dass das Bildungsniveau insgesamt sinkt und Frauen trotz massiver Förderung in keinem einzigen westlich geprägten Wohlstandsland trotz nahezu erzwungener Gleichstellungspolitik partout nicht in die Männerberufe drängen.

Vielleicht sollte man eben nicht immer gleich das Patriarchat zum Schuldigen sprechen, sondern einfach jene fragen, die erforscht haben, wie sich Gleichstellungspolitik, Sozialstaat und Gleichberechtigungsgrad einer Gesellschaft auf die Berufswahl bei Frauen auswirkt. Unter dem schönen Titel  „Das Gendergerechtigkeits-Paradoxon“ im MINT-Bereich haben zwei Wissenschaftler der Universitäten in  Leeds und Columbia in der Fachzeitschrift Psychological Science im Frühjahr 2018 ihre Ergebnisse veröffentlicht.  Demnach zieht es Frauen umso weniger in den MINT-Bereich, je gleichberechtigter eine Gesellschaft ist. Mehr Genderpolitik bringt also gerade nicht mehr Frauen in Männerdomänen, sondern paradoxer Weise weniger. Denn obwohl alle PISA-Tests zeigen, dass Mädchen keine schlechteren Leistungen in diesem Bereich haben, macht es ihnen aber weniger Spaß. Die Frage des Sozialstaates sei viel relevanter für die Berufswahl bei Frauen, fanden die Forscher heraus: Je wohlhabender ein Land, umso eher kann Frau nach Neigung ihren Beruf wählen und muss sich nicht ökonomischen Notwendigkeiten beugen. Und so kommt es, dass in Ländern wie Norwegen oder Finnland, die man gemeinhin als Gleichstellungs-Paradebeispiele bezeichnet, nur 20 Prozent der Frauen in den MINT-Bereich gehen, während frauenrechtlich sehr schwierige Länder wie Algerien eine Frauenquote von fast 50 Prozent im MINT-Bereich verzeichnen können. Die Frauen müssen dort Berufe wählen, mit denen sie eine Zukunft haben. Sie können sich nicht den „Luxus“ gönnen, Kunstgeschichte oder Romanistik zu studieren.
Wer also möchte, dass Frauen mehr verdienen als bisher und eine Karriere in den gesuchten Fachbereichen anstreben, sollte nicht versuchen, das Herz der Frauen für MINT-Fächer zu begeistern, sondern ihren Verstand. Wer mehr verdienen will, muss mehr reinhauen und auch das tun, worauf man vielleicht weniger Lust hat. Wenn wir dann am Ende bei Klischees angelangt sind, so könnte man sagen: Frauen müssen endlich lernen, auch mal wie Männer zu denken.

 

 

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