Netzwerksfetzen – Ursache der gesellschaftlichen Unruhe?

Bei der Geburt wird dem Menschen im Sozialgefüge – dem Netzwerk – ein Knotenpunkt zugeordnet. Die ersten Verbindungen zu anderen wichtigen Knotenpunkten werden in der Regel durch die Eltern geknüpft und es wird vermittelt, mit welchen Mitteln die Verbindungen gepflegt werden müssen, damit sich ein tragfähiges und effizientes Netzwerk entwickelt. Netzwerke sind dann tragfähig, wenn die Knotenpunkte hinreichend viele belastbare Verbindungen zueinander aufgebaut haben, um das Gefüge stabil zu halten. Effizient sind Netzwerke, wenn sie alle wesentlichen Funktionen an der richtigen Stelle eingebunden haben.
In Netzwerken gibt es wichtigere und weniger wichtige Knotenpunkte; sie sind bedingt elastisch und – einmal ausgebildet – undurchlässig. Netzwerke geben Orientierung, Sicherheit und Schutz. Sie sind der Stabilitätsanker einer Gesellschaft schlechthin.

Um die gesellschaftlichen Unruhe in Europa zu verstehen, soll die Entwicklung der gesellschaftlichen Netzwerke in Europa vor dem Hintergrund der Mobilität der Arbeitskräfte kurz beleuchtet werden.

Mobilität der Arbeitskräfte

Seit vielen Jahren sind massive Wanderungsbewegungen in der Europäischen Union zu beobachten. Menschen aus ländlichen Regionen ziehen in die Metropolregionen; Menschen aus den wirtschaftlich schwachen EU – Ländern ziehen in die wirtschaftlich starken Länder der EU.

Diese Bewegungen mögen den Ideen der aktuell Regierenden entsprechen und mit der modernen Interpretation der Wettbewerbsfähigkeit oder Energieeffizienz in Einklang stehen. Aus der Argumentationskette zur Bedeutung der Netzwerke in einer Gesellschaft wird jedoch ersichtlich, dass diese Wanderungsbewegungen ganze Regionen in Europa destabilisiert haben.

Stellen wir uns vor, dass das Abwandern eines Menschen gleichzeitig den Verlust eines ursächlich wichtigen und fest verankerten Knotenpunktes in einem beliebigen Netzwerk bedeutet. Die Beziehungsenden zu diesem nun fehlenden Punkt hängen zunächst lose in der Luft und suchen nach neuen Ankern. Solange es hinreichend viele ähnliche Knotenpunkte gibt, wird die Knüpfung neuer Verbindungen schnell und effizient vollzogen werden. Fehlen jedoch viele Knotenpunkte, so gelingt das Knüpfen neuer Verbindungen zunehmend weniger und das Netzwerk wird instabil.

Fehlen jedoch viele Knotenpunkte, so gelingt das Knüpfen neuer Verbindungen zunehmend weniger.

Dieses wird bereits offensichtlich, wenn man sich die Dynamik einer Familie anschaut deren Sohn oder Tochter die Familie verlassen hat, um in der Ferne zu arbeiten. Die Alten müssen sich an jenen orientieren, die im nahen Umfeld sind – in bevölkerungsarmen Regionen Österreichs oder auch Europas stehen dafür oftmals nur mehr Alte und Schwache zur Verfügung. Ähnliches gilt in einer Dorfgemeinschaft, dessen Nahversorger oder Arzt aufgeben muss oder für Landstriche, in denen Wirtschaft und Ausbildungsplätze verschwinden und die junge Generation abwandert.

Die gesamtgesellschaftliche Auswirkungen

Die gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen der Beispiele sind sicherlich unterschiedlich zu bewerten. Es wird gesamtgesellschaftlich zunächst nicht wichtig sein, ob die Tochter oder der Sohn einer Familie eines Dorfes die Gemeinschaft verlässt. Es ist für das Zusammenleben in einem Dorf hingegen schon relevant, wenn 50% einer Altersgruppe das Netzwerk verlassen. Die Wanderungsbewegungen werden dann zu einer riesigen gesellschaftlichen Herausforderung, wenn vom Exodus nicht nur einzelne Dörfer, sondern ganze Landstriche betroffen sind. In den verbleibenden Netzwerksfetzen verlieren die Alteingesessenen zunehmend Orientierung, Sicherheit und Schutz. Hier muss die Politik eingreifen, indem sie entweder die Abwanderung stoppt oder die Funktionen des Netzwerks übernimmt.

Analyse der Integration der mobilen Menschen

Analysiert man die Integration der mobilen Menschen am neuen Wohn- und Arbeitsort, so erkennt man, dass diese nur in Ausnahmefällen gelingt. Die etablierten Netzwerke der Zielgesellschaft sind stabil und undurchlässig (wobei diese Feststellung in keiner Weise negativ zu verstehen ist). Das hat zur Folge, dass sich Zugereiste eher in parallelen Netzwerken gegenseitig Orientierung, Sicherheit und Schutz geben. Zwischen etablierten und neuen Netzwerken gibt es kaum Verbindungen. So entstanden Parallelgesellschaften, die wenig voneinander wissen.

Es steht zu befürchten, dass die weitreichende Destabilisierung weiter Teile Europas zu gesellschaftlichen Veränderungen führt, die sicher nicht erstrebenswert sind. Daher darf, nein muss man die Frage stellen, ob die induzierte Dynamik der Wanderungsbewegungen – im Großen, wie im Kleinen – wirklich weiterhin forciert werden sollte.

 

 

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