Betreutes Denken mit Heiko Maas

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Die freie Meinung läuft ständig Gefahr, falsch verstanden zu werden. Nein, dies wird kein Kommentar zu Jan Böhmerman und seinem Erdogan-Gedicht. Obwohl die Posse, die sich derzeit in den deutschen Medien abspielt und jetzt vermutlich in eine nächste, juristische Runde gehen wird, sich gut einreihen würde in eine neue Tradition des vorauseilenden Gehorsams, auch Selbstzensur genannt, die sich schleichend – aber selbstredend immer nur mit guter Absicht – in unserem Land breit macht.

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Mein fundamental christlicher Migrationshintergrund

Zwei Aspekte kristallisieren sich aus den Diskussion nach den sexuellen Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln und anderen Städten als Kernpunkte der Diskussion heraus: Ist die Tatsache, dass es sich um bei den Tätern um Männer mit Migrationshintergrund handelt, irgendwie relevant? Muss man die fremde, oder sagen wir mal nicht-deutsche Herkunft nennen, oder nicht? Der zweite Aspekt ist die altbewährte Diskussion, ob diese Übergriffe irgendetwas mit dem Islam zu tun haben, muss man also ein religiös geprägtes Frauenbild in diesem Zusammenhang als Ursache diskutieren, oder sollte dies auch aus der Debatte ausgeklammert werden, weil die Frage nach der Religion ebenso irrelevant, wie der Migrationshintergrund sei? Kurz, es hat nichts mit dem Islam und nichts mit Migrationshintergrund zu tun, wer das doch in Zusammenhang bringt ist nach einschlägiger Aussage Rassist.

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Die bösen weißen Deutschen

Nur eine Woche hat es gedauert, dann waren die Schuldigen der massiven Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht von Köln gefunden: Die deutschen weißen Männer. Oder, um es mit den Worten des Hamburger Grünen-Vize Michael Gwosdz zu sagen: „Alle Männer sind potentielle Vergewaltiger, ich auch.“ Damit reiht er sich ein bei den Relativierern der Nation, die in der Silvesternacht von Köln nicht etwa ein außergewöhnliches Ereignis sehen wollen, sondern nur den Ausdruck der täglichen „Rape Culture“, also der Vergewaltigungs-Kultur, für die ja unser Land anscheinend bekannt ist. Wissen wir doch, wie der deutsche Mann so ist. Diese Spezies, die ihre weißen Frauen gerne selbst belästigt, was der einzige Grund ist, weswegen er nun aufgebracht ist, dass schwarze Männer seine Frauen betatschen. Reiner Revierschutz.

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Frauen, empört euch!

Seit Jahrzehnten kämpfen wir Frauen für unsere Rechte. Wir verdienen aber heute immer noch weniger als Männer und die Rolle der Mutter wird nicht gebührend anerkannt. Dafür kommen wir aber in der Hymne vor und führen die deutsche Sprache in eine neue gleichberechtigte Unleserlichkeit. Luxusprobleme wurden gelöst, alltägliche wichtigere nicht und jetzt wird unser fundamentalstes Recht – nämlich das auf körperliche Unversehrtheit – gröblichst missachtet. Ein Aufschrei bleibt aber aus.

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Eskalation mit Ansage

Als ich im Oktober im Magazin FOCUS unter dem Titel „Frauen als Freiwild?“ darüber geschrieben habe, dass die massive Zuwanderung vor allem junger Männer aus einem islamischen und patriarchal geprägten Kulturkreis uns möglicherweise einiges an Problemen bescheren wird, lag die Kölner Silvesternacht noch in weiter Ferne. Neben dem hohen Zuspruch von Lesern, die diese Befürchtungen schon lange teilen, lag schon damals der offene Rassismus-Vorwurf gegen mich in der Luft. Denn wir wissen ja alle: Nichts hat mit dem Islam, mit Zuwanderung oder mit Flüchtlingen zu tun. Rein gar nichts.

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