Der Terror hat ein islamisches Gesicht

Heute habe ich wenig zu sagen, ich möchte nur drei Stimmen aus der Katholischen Kirche hörbar machen, die ich für bedeutungsvoll halte. Ein Theologieprofessor und zwei Bischöfe wagen es erstmals, den Islam als Ursache der terroristischen Gewalt, die die Welt heimsucht, beim Namen zu nennen. Das ist auch ein deutliches Zeichen dafür, dass sich in der Kirche Ernüchterung in der Flüchtlings- und Migrationsfrage einstellt. Die bisherige Naivität gegenüber dem Islam ist einer erkennbaren Sorge gewichen.

BESTÄTIGUNG DER VORURTEILE

Unmittelbar auf den Überfall eines 17-jährigen Afghanen in Würzburg reagiert der einflussreiche Theologieprofessor Jozef Niewiadomski aus Innsbruck und bricht dabei ein Tabu: „Menschen, die ihr Leben lang im Glauben gelebt haben, dass Gott das Töten von Menschen will und es auch mit dem Himmel belohnt“, würden durch „aufgeklärte, säkulare Sozialarbeiter“ in ihren Vorurteilen bloß bestätigt. Da sei es „nur eine Frage der Zeit und des Zufalls, ob ihr religiöser Glaube sie auch zu Taten verleitet“.

Asylberechtigt, ein Ausbildungsplatz in Aussicht und eine Pflegefamilie: Mehr kann der Staat für einen minderjährigen Flüchtling nicht machen.

Und dann gehe derjenige  von heute auf morgen mit einer Axt bewaffnet auf ihm unbekannte Menschen los, „um die Ungläubigen zu töten“, formuliert Niewiadomski. In der Eskalation des islamistischen Terrors werde seitens der säkularen Öffentlichkeit, durch Politiker und Kommentatoren „mantra-artig wiederholt“, dass man vor allem Jugendlichen Perspektiven und soziale Sicherheit ermöglichen solle.

Immer noch trauen sie sich nicht den brisanten Punkt anzurühren: das religiöse Weltbild der Flüchtlinge.

EIN GROSSES PROBLEM FÜR DEN ISLAM

Der Erzbischof von Wien und Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz Kardinal Christoph Schönborn in einem Interview:

Der Terror hat zurzeit ein islamisches Etikett. Jedenfalls sind es nicht Christen, Ex-Christen oder Menschen anderer Religionen. Es sind Muslime. Das ist ein großes Problem für den Islam, mit dem er sich auseinandersetzen muss.

Schönborn nimmt auch eine Kurskorrektur vor:

Ich habe in manchen Stellungnahmen an die früheren Flüchtlingsströme etwa aus Ungarn oder der damaligen Tschechoslowakei erinnert. Es gibt aber einen Unterschied: Diese Flüchtlinge waren alle Europäer, hatten ungefähr dieselbe Kultur, viele dieselbe Religion. Selbst die Integration der Bosnier, die vielfach Muslime waren, ist durch die kulturelle Gemeinsamkeit schneller gegangen. Jetzt haben wir es zu tun mit einer Zuwanderung aus dem Nahen Osten, aus Afrika, und da ist die kulturelle und religiöse Differenz sicher ein Faktor, der Sorge macht.

EINE WÜTENDE ANKLAGE VON BISCHOF OSTER

Die dritte Stimme ist die von Bischof Stefan Oster aus Passau. Es ist eine wütende Anklage, die schonungslos das skandalöse Schweigen der Mehrheit der Moslems zum Terror im Namen ihrer Religion anprangert:

Nach diesem Terrorakt – und nach denen in Paris, nach Brüssel, nach Istanbul, nach Madrid, nach, nach, nach…. Nach den Gräueltaten von IS, Boko Haram, Al Kaida und anderen Terrorgruppen auf allen Kontinenten der Welt, nach, nach, nach…. Wann endlich kommt der kollektive, der große gemeinsame Aufschrei aller friedliebenden und wirklich ihrem Gott ergebenen Muslime der Welt, dass sie ihren Glauben nicht länger im Namen von Terroristen missbrauchen lassen wollen? Und wann passiert eine solche große gemeinsame Demonstration der Friedfertigkeit endlich auch bei uns? Wann endlich kommt das ehrliche Bekenntnis zur Freiheit des Glaubens und des Bekenntnisses in so vielen Ländern der Welt, in denen Muslime in der Mehrheit sind? Wann endlich hört in diesen Ländern die Verfolgung oder Unterdrückung religiöser Minderheiten auf? Und warum eigentlich müssen wir beständig darüber diskutieren, ob in unseren Flüchtlingsunterkünften Christen und andere Gläubige von Muslimen diskriminiert werden, wenn es keinen Hintergrund für solche Vorfälle gäbe?

ÜBERGRIFFE VON MUSLIMEN GEGEN CHRISTEN IN FLÜCHTLINGSLAGERN

Mit diesem Satz richtet sich Oster offen gegen den Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, der die Übergriffe von Muslimen gegen Christen in den Flüchtlingslagern in Deutschland in Abrede stellte. Oster schreibt weiter:

Und warum müssen eigentlich wir Christen oder westlichen Demokraten immer darauf hinweisen, dass es einen Islam geben könnte, geben sollte, und auch gibt, der mit der Verachtung Andersgläubiger, der mit der Geringschätzung von Frauen, der mit der Verachtung von freiheitlichen staatlichen Verfassungen und einer buchstäblich verstandenen Scharia nichts zu tun hat? Und der mit dem grundsätzlichen Respekt vor der Würde jedes Menschen, egal welcher Rasse, Geschlecht, Religion, Hautfarbe, Herkunft, geschlechtlicher Orientierung vereinbar wäre? Oder sind sie deshalb so wenig hörbar und sichtbar, weil sie sich fürchten? Vor der Mehrheit, vor den Gewalttätigen, vor den Hütern einer nur buchstäblichen Auslegung des Koran? Oder weil es die islamische Theologie am Ende doch nicht hergibt? Viel zu lange sind meines Erachtens diejenigen Muslime gefordert, die aus ihrem Glauben motiviert tatsächlich dagegen halten wollen, friedlich, aber intensiv und groß und gemeinsam – gegen das Unheil, das im Namen ihrer Religion immer neu über die Menschen kommt. Denn je weniger sie es tun, desto mehr lassen sie zu, dass täglich, stündlich der Verdacht weiter befeuert wird, dass der Islam eine Religion ist, die der Welt Angst macht!