Die heimische Industrie trägt im EU Vergleich überdurchschnittlich viel zur Wertschöpfung bei und beschäftigt überdurchschnittlich viele Menschen. Darüber hinaus sind die meisten heimischen Industriebetriebe Vorreiter beim Umweltschutz. Trotzdem wird die Industrie gesellschaftlich in Sachen Umweltschutz und Klimawandel oft zum bösen Buben abgestempelt. Vor allem in der Bildungspolitik müssten hier Maßnahmen gesetzt werden, damit sich das falsche Bild wandle, meint Kathrin Nachbaur in ihrer Rede.

Unser Land brauche eine blühende Industrie und sogar die EU habe schon die Wichtigkeit der Reindustrialisierung Europas erkannt, sagt sie. Unsere Industrie würde den Anforderungen einer energieeffizienten, ressourcenschonenden, kohlenstoff- und emissionsarmen Entwicklung druchaus gerecht werden, man dürfe sich aber bei der Umsetzung der gesetzlichen Regelungen nicht von musterschülerartigem Ehrgeiz treiben lassen. „Wenn die Industrie abwandert und anderswo produziert, gehen nicht nur die heimischen Arbeitsplätze verloren, sondern das Weltklima hat auch nichts davon, wenn dann anderswo der Dreck rausgeblasen wird, wo nämlich nicht so strenge Vorschriften existieren, wie bei uns,“ meint Kathrin Nachbaur.

Weiters erwähnte Kathrin Nachbaur die Wichtigkeit der Forschung beim Thema Netzentwicklung und Energiespeicherung im Zusammenhang mit dem Ziel, in den Industrieländern bis Mitte des Jahrhunderts weitestgehend auf fossile Engergieträger zu verzichten. Denn ansonsten würden die Subventionen den eigentlichen Marktwert des grünen Stromes um ein  vielfaches übersteigen und somit den Strom für die Konsumenten teuer machen.

„Decarbonisierung soll nämlich nicht heissen, dass die Kunden nach dem Bezahlen der Stromrechnung „keine Kohle mehr“ haben,“ betont Nachbaur.

Zum Abschluss stellt Kathrin Nachbaur klar: „Es wird also der Pioniergeist unserer Unternehmer, der Industrie und ihrer Mitarbeiter sein, die uns allen – aber auch besonders der Umwelt – den besten Dienst erweisen.“