Bürokratie verteuert das Produkt

Letzte Woche besuchte ich Dr. Herbert Knapp, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Knapp AG in der Zentrale in Hart bei Graz. Die KNAPP-Gruppe verfügt weltweit über 35 Standorte und beschäftigt über 3.000 Mitarbeiter. Am Standort Hart bei Graz arbeiten 1.800 Menschen, die Parkplätze sind übervoll, es herrscht reges Treiben und überall lächeln einen freundliche Mitarbeiter an.

Dr. Knapp erzählt, wie alles begann:

„Die Unternehmensgeschichte fängt ganz klein an, es ist eine Geschichte, die amerikanisch sein könnte. Mein Vater hat 1952, nachdem er eine leitende Funktion in der steirischen Elektrizitätsgesellschaft aufgegeben hatte, selbstständig ein Werk gegründet, und das eigentlich ohne die geringsten finanziellen Möglichkeiten. Abgesehen davon, dass die unmittelbaren Nachkriegsjahre ohnehin Jahre der wirtschaftlichen Not waren, war es für ihn unglaublich schwer ohne Geld und auch ohne unternehmerische Erfahrung durchzustarten.“

Wie hat er es also geschafft?

„Er war ein technisch genial begabter Mensch, aber oftmals sind Menschen, die eine solch übermäßige Begabung haben, in anderen Bereichen limitiert. Bei ihm war das die kommerzielle, wirtschaftliche und organisatorische Fähigkeit, die nicht so ausgeprägt war. Das hat dazu geführt, dass alles, was er entwickelt und gebaut hat, zwar technisch einwandfrei funktioniert hat, es aber vorerst leider kein wirtschaftlich gutes Ergebnis gebracht hat.“

Was hat er gebaut?

„Verschiedenste Dinge. Er hat mit einem Mitarbeiter in der Garage des Hauses, das er 20 Jahre zuvor mit meiner Mutter gebaut hat, begonnen. Das war in etwa 20-30 m2 groß. Mein Vater war unbegabt im Verkauf und hat eigentlich immer nur gewartet, bis Leute zu ihm gekommen sind und gesagt haben, „Herr Ingenieur, ich brauche dieses oder jenes Gerät.“ Dann hat er also unterschiedlichste Dinge konstruiert, zB im Winter elektrisch betriebene Heizmatten für Standler, damit die auf einem warmen Boden stehen konnten. Er machte auch eine Wurstabbindemaschine für eine Fleischerei, die Frankfurter Würste produzierte. „Können Sie das nicht irgendwie maschinell lösen, damit man die Würste nicht mehr von Hand abbinden muss?“, fragte ihn der Fleischhauer. Es kam auch einmal ein Bäcker zu ihm, der fragte, ob er ihm eine Krapfenfüllmaschine bauen könnte, da er um 3:00 Früh tausende Krapfen händisch mit einer Injektionsnadel mit Marmelade zu füllen hatte. Mein Vater hat dann tatsächlich eine elektrische Krapfenfüllmaschine konstruiert und gebaut. Sie hatte Düsen, die eine gewisse Menge an Marmelade in unglaublicher Geschwindigkeit in die Krapfen schoß. Ein anderes Beispiel: Zur damaligen Zeit gab es keine Milch in Flaschen oder Tetrapaks, so wie das heute ist, sondern die Bauern lieferten große Aluminium Kannen voller Milch an die Gemischtwarenhändler. Die Verkäufer schöpften dann einen Liter, Viertelliter oder halben Liter in das Gefäß hinein, welches die Hausfrauen mitgebracht hatten. Abgesehen von der Hygiene war das natürlich auch denkbar unpraktisch. Daher tauchte die Frage auf, ob man das nicht automatisieren könnte. Mein Vater baute also eine Milchpumpe, mit langen Röhren, die in das große Milchgefäß der Bauern hineinreichten. Mittels einer Hebelwirkung konnte man dann einen Liter, einen halben Liter oder einen Viertel Liter in das Gefäß der Hausfrau pumpen. Derlei Beispiele könnte ich noch viele erzählen.“

Ihr Vater war unglaublich kreativ!

„Ja das war er tatsächlich und jetzt mache ich den großen Bogen zur Lagerlogistik, und zu all dem, was  unsere Firma groß gemacht hat. Er hat zeitgerecht erkannt, dass hochkomplexe Steuerungen nicht mehr elektrisch möglich sind, es brauchte elektronische Lösungen. Das muss Ende der 70er Jahre gewesen sein. An den technischen Hochschulen gab es nur vereinzelt Lehrkanzeln, die sich mit diesem Thema beschäftigten. Alles war noch ganz in den Kinderschuhen. Das hat mein Vater erkannt und sich darauf konzentriert – ich gebe zu entgegen meiner Warnung, ich dachte nämlich, wer weiss auf welches unerforschte Terrain wir uns hier begeben, mein Vater war schließlich Elektroingenieur, aber das hat mit Elektronik nichts zu tun. Er arbeitete dann mit Leuten von der TU stundenweise zusammen, um Steuerungen zu bauen. Auch er selbst setzte sich hinter die Bücher und verbrachte Zeit an der TU, um Elektronik besser zu verstehen. Er war damit auch auf diesem Sektor ein federführender Pionier. Wir wurden mit unserem Betrieb Vorreiter, wir waren allen anderen voraus, die erst im Nachhinein auf diesen Zug aufgesprungen sind.“

Wie ist der Stand der Dinge heute?

„Wir können von der glücklichen Lage sprechen, dass unsere Auftragsbücher mehr als voll sind. Wir erwarten im laufenden Geschäftsjahr, das mit 31. März endet, einen Umsatz von 700 Millionen Euro und haben einen deutlich höheren Auftragsstand. Unsere große Herausforderung ist, Aufträge nicht nur ordnungsgemäß, sondern auch termingemäß abzuwickeln. Unser Management muss also organisieren, dass man unsere Kunden nicht allzu lange vertrösten muss, die Geduld darf man nicht überstrapazieren.“

Eine unglaubliche Erfolgsgeschichte. Von null auf hundert bzw mehr mit übervollen Büchern! Was ist das Erfolgsrezept?

„Wir haben einander am Fußballplatz kennengelernt, lassen Sie mich also einen Vergleich anstellen: Ein gutes Unternehmen hat mehr mit einem Fußballverein zu tun, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Dass in einem Fußballverein, der Championsleague Qualität hat, jeder Spieler die Balltechnik beherrscht, ist selbstverständlich. Genauso ist es in einem Unternehmen selbstverständlich, dass man, wenn man erfolgreich sein will, Personen beschäftigt, die 100%ig etwas drauf haben, wie man auf gut steirisch sagt. Dazu braucht es nicht nur eine gute Ausbildung, sondern es braucht lebenslanges Lernen. Am Arbeitsplatz muss man immer das Neueste mit Begeisterung aufnehmen.

„Offensichtlich haben Sie ein exzellentes Händchen bei der Auswahl Ihrer Leute. Mittlerweile haben Sie an diesem Standort 1.800 Beschäftigte. Ist es einfach für Sie, gutes Personal zu bekommen? Man liest ja oft, viele junge Leute können nicht richtig rechnen, lesen und schreiben.“

Ja, das ist ein sehr großes Problem mit dem Personal. Unser Wachstum hier ist begrenzt mit der Möglichkeit zusätzlicher Personalaufnahme. Die Leute, die wir brauchen, die werden auch gebraucht bei Magna, bei AVL, bei der Andritzer. Es ist daher schwierig das richtige Personal in dem Umfang zu bekommen, das wir brauchen. Aber lassen Sie mich den Vergleich mit dem Fußballverein fortsetzen. Nebst der Qualität des Spielers für sein sogenanntes Handwerkszeugs, braucht er auch die absolute Bereitschaft, sich einzusetzen. So ist es auch im Unternehmen. Wenn die Mitarbeiter mangelndes Engagement zeigen, wird das Produkt nicht gut und der Kunde wird nicht zufrieden sein können. Es kommt noch ein weiteres hinzu: Es braucht Teamgeist. Wichtig ist miteinander und füreinander zu spielen, nicht nur darauf abzuzielen unbedingt selbst das Tor zu schießen. Entscheidend ist, dass jeder auf dem optimalen Platz eingesetzt wird.“

Wie motivieren Sie zur optimalen Leistung? Gibt es eine Gewinnbeteiligung?

„Wir haben im Unternehmen eine Reihe von sogenannten fringe benefits. Es beginnt im finanziellen: Es gibt eine Erfolgsbeteiligung für alle, eine für gewisse Gruppen, auch im Management ist das entsprechend international üblicher Standards so ausgestaltet. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit gute Mitarbeiter, die mit Begeisterung bei der Sache sind, zu fördern. Wir sind ein prämierter Lehrlingsausbildungsbetrieb. Derzeit haben wir in etwa 50 Lehrlinge in Ausbildung. Im Metallbereich, in der Mechatronik, in der IT. Wir versuchen nicht nur mindestens die Hälfte der von uns ausgebildeten Lehrlinge als Gesellen zu beschäftigen, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu geben, bei uns bis zur Meisterprüfung zu kommen. Sie können die Berufsreifeprüfung oder die Matura erwerben und wir unterstützen sie auch, wenn sie nach ihrer Ausbildung studieren wollen. Wir haben die Knapp Akademie, wo wir Schulungen anbieten in Sprache, Auftritt und vielem anderem. Das ist unser qualitativer Förderbereich. Dann gibt’s den gesundheitlichen Förderbereich. Wir haben den Betriebsarzt, zudem jeder kommen kann, wir haben verschiedene Massagen, Shiazu, Bewegungstherapien, wir haben Kisten voller gesunder Äpfel. Wir fördern Sport und haben auch ein erstklassiges Betriebsrestaurant, wo es täglich sechs Menus zur Auswahl gibt. Wir tragen einen Großteil der Kosten, die Mitarbeiter bezahlen nur 40% der tatsächlichen Produktkosten. Wir bezahlen auch einen Teil der Fahrt von zu Hause bis hierher und klarerweise haben wir hier kostenlose Parkplätze. Wir haben auch einen Betriebskindergarten, der sehr gerne in Anspruch genommen wird. Besonders unsere weiblichen Mitarbeiter sind hierüber sehr froh, dass sie nur 100 Meter weiter einen Kindergarten haben mit flexiblen Öffnungszeiten. Offensichtlich ist auch die Betreuung sehr gut, die Kinder gehen sehr gerne dort hin, wie ich höre.“

Sie genießen den Ruf ein sehr attraktiver Arbeitgeber zu sein.

„Ja, wir versuchen hier eine Unternehmenskultur zu leben, wo sich die Leute wohl fühlen. Die Menschen müssen das Gefühl haben, hier ihre berufliche Heimat gefunden zu haben und sich wertgeschätzt fühlen. Es ist natürlich immer ein Geben und Bringen. Im Gegenzug erwarten wir natürlich, dass die Mitarbeiter mit Engagement und Leidenschaft bei der Sache sind und sich hier ihre Karriere sozusagen auch verdienen. Der offene Umgang ist sehr wichtig für uns, die Leute müssen sich frei äußern können. Wir wollen keine Mentalität, wo nur der Vorgesetze was zu sagen hat, sondern, dass das Team zählt. Jeder, ganz egal auf welcher Ebene, muss sich angesprochen fühlen, seine Ideen und Leistungen zu bringen. Wir versuchen das auch entsprechend zu würdigen. Nicht nur die Führungsetage soll die Anerkennung bekommen. Wir hatten zB diese Woche unsere große Weihnachtsfeier in der Grazer Stadthalle und dort finden entsprechende Ehrungen statt. So versuchen wir mit positiver Stimmung ein Feuer am Leben zu erhalten, das da ist und immer wieder frischen Sauerstoff braucht.“

Wie kann man heutzutage in der Produktion konkurrenzfähig sein? Ist China diesbezüglich eine besondere Herausforderung?

Wir haben mit China weniger ein Konkurrenzproblem. Die größere Herausforderung ist, dass Kunden regelmäßig technische Informationen und Details verlangen. Sie wollen, dass man alles offenlegt. Einerseits ist ihre Motivation dabei, dass man selbst alles richten kann, falls etwas nicht funktionieren sollte. Andererseits ist das aber natürlich schwierig, wir haben kein Interesse, dass unsere Produkte plötzlich als Nachbau „made in China“ auftauchen. Wir haben hier ganz strenge Kriterien. Würden wir alles offenlegen, wäre unser Kunde bald unser zukünftiger Konkurrent. Es steckt sehr viel Entwicklungsarbeit in unseren Produkten, diese darf man natürlich nicht preisgeben.“

Thema Personal. Hier in der Steiermark gibt es auf relativ engem Raum etliche Industrieunternehmen, die im gleichen „Personalteich“ fischen, aber nicht nur hier werden insbesondere Techniker gebraucht, es gibt österreichweit überhaupt zu wenige. Überspitzt formuliert – gibt es in unserem Land zu viele Soziologen und zu wenige Techniker?

„Das ist wohl so, ja. Hier wäre seitens der Politik mehr Fantasie gefordert. Mich wundert, dass es anscheinend keine ernsthaften Pläne gibt gewisse Studienrichtungen gezielt zu fördern. Nachdem ich am Arbeitsmarkt nachweislich Diplomingenieure der Elektrotechnik, der Informationstechnologie oder der Elektronik brauche, und auf der anderen Seite Probleme habe, Pädagogen, Soziologen oder Philosophen unterzubringen, weil einfach die Nachfrage am Arbeitsmarkt hier endenwollend ist, müsste man eigentlich ein Anreizsystem schaffen: Wenn du x studierst, bekommst du ein Stipendium. Wenn du y wählst, muss man einen Obulus verlangen. Mit einem solchen Modell würde sicher der eine oder andere das technische Studium wählen. Das wäre ein starkes Steuerungsinstrument und wir hätten bald viele gute Leute, die in der Wirtschaft gebraucht werden.“

Sie sind ein Vorzeige-Logistikunternehmen und kämpfen ironischerweise selbst mit der Logistik – Stichwort Autobahnabfahrt.

„Wir versuchen seit langem in Hart bei Graz eine Autobahnauf- und Abfahrt zu bekommen. Wir haben ständig große LKW Fuhren für unsere Produkte und müssen damit auf den kleinen Ortsstrassen fahren. Auch unsere Mitarbeiter stehen täglich auf der Autalstrasse im Stau, vor allem, wenn der Bahnschranken zu ist. Es gibt enorme Rückstaus und Engpässe. Eine Autobahnabfahrt und Zufahrt wäre ganz entscheidend für uns. Die Politik hat zwar sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene zugesichert, das zu unterstützen und auch schon die notwendigen Beschlüsse gefasst, aber wir warten noch. Nun hoffe ich sehr, dass die Asfinag mit unserer finanziellen Unterstützung bereit ist, bald diesen dringend notwendigen Anschluss in Angriff zu nehmen.“

Sie zahlen dazu? Wie wird so etwas üblicherweise finanziert?

„Der Bund, das Land und die Gemeinde zahlen hier normalerweise zusammen. In diesem Fall würden aber sogar wir als Unternehmen einen Teil übernehmen, um das zu beschleunigen.“

Also sind Sie als Industrie-Unternehmer nicht nur attraktiver Arbeitgeber, der maßgeblich zur Wertschöpfung in der Region beiträgt, sondern auch als potentieller Autobahnfinancier gefragt. Fühlen Sie sich als Unternehmer eigentlich wertgeschätzt?

„Wenn ich an die lobenden Zeitungsartikel und die vielen Auszeichnungen, die wir jährlich bekommen, denke, habe ich schon den Eindruck, dass man sich über ein Unternehmen wie unseres freut und, dass das anerkannt wird. Andererseits ist es in Österreich nicht so einfach Unternehmer zu werden. Ich bezweifle, dass man die Firma Knapp heutzutage so aufbauen könnte. Was ich mir daher von der Bundesregierung erwarte, ist, dass sie möglichst viel durchlüftet. Dass sie endlich die arg verstaubten Doppelgleisigkeiten vereinfacht. Den Unternehmen muss das Leben leichter gemacht werden, wir dürfen uns nicht im Gestrüpp von unzähligen Vorschriften verheddern. Eine gewisse Hoffnung habe ich, weil hier sehr viel Positives angekündigt wurde.“

Als ich noch im Nationalrat aktiv war, habe ich dank vieler Gespräche mit Unternehmern viele bürokratische Absurditäten veröffentlicht. In Folge wurde ich BürokratieAbbbau-Sprecher. Wo soll mein Nachfolger anfangen?
„Lassen Sie mich eher allgemein als im Detail antworten. Die Finanzverwaltung ist zu einem Gestrüpp geworden. Wir exportieren viel, unser Österreich Umsatz ist verhältnismäßig klein. Für uns stellt sich daher regelmäßig die Frage nach der Betriebsstätte. Ab welchem Umsatz und bei welcher Montagedauer und muss man wo was versteuern? Dieses Land, jenes Land? Hier  besteht auch Handlungsbedarf der EU, diese Unschärfe darf nicht zu Lasten der Unternehmer gehen. Jetzt schaut es letztlich so aus: der österreichische Staat sagt, da kann man nichts machen, die Steuern sind bei uns zu entrichten und das Land, in welches man exportiert sagt, eigentlich habt ihr bei uns eine Betriebsstätte, also bitte hier einzahlen. Am Schluss kommt man mitunter doppelt zum Handkuss. Es braucht in der gesamten Finanzverwaltung von Anfang an Klarheit, nicht erst bei der Betriebsprüfung. Man sollte von Anfang an einen Ansprechpartner in der Finanzverwaltung haben, der einem definitiv Bescheid geben kann. Hier gibt es besonders großen Bedarf für eine Vereinfachung und Klarheit.“

Die Anzahl der Steuerberater hat sich in den letzten 10 Jahren verdoppelt. Ein klarer Indikator, dass alles sehr komplex geworden ist?

„Sicher, aber selbst die Steuerberater sagen, wir können nur annehmen, dass etwas so oder so auszulegen ist, die letzte Sicherheit gibt’s erst bei der Betriebsprüfung.“

Ich habe 12 Jahre in Kanada gelebt und fast alle meiner Freunde waren Unternehmer. Zuerst dachte ich, die müssen viel gescheiter sein als ich und meine österreichischen Freunde. Das war es aber gar nicht, sondern es gibt’s in Nordamerika einfach eine ganz andere Geisteshaltung bezüglich Unternehmertum. Sehen Sie ein unternehmerisches Gen in unserem Land?

„Naja, ich denke das ist deutlich weniger stark ausgeprägt, weil man in der österreichischen Mentalität für alles eine Bewilligung braucht. Ohne Bewilligung geht nichts. Ob bei der Betriebsstätte, beim Gebäude, beim Gewerbe, ganz gleich, wann immer man etwas machen will, überall bedarf es, neben Fachkenntnissen, Bewilligungen und Genehmigungen. Wenn jemand frisch anfängt, ohne einen gewissen Background, tut er sich sehr schwer. Ein Unternehmen wie unseres könnte heute nur unter enorm schwierigen Bedingungen gegründet werden und wachsen, wenn überhaupt. Als mein Vater es 1952 gegründet hat, war es auch nicht so einfach, aber dennoch war es von der rechtlichen Seite her unkompliziert.“

Die Komplexität der Vorschriften ist das eine. Ist es aber nicht auch eine Mentalitätsfrage?

„Ja sicher. Die Frage lautet: Lassen wir die Menschen arbeiten und geben wir ihnen Freiraum – in einem gewissen Rahmen natürlich? Innerhalb von klaren Strukturen muss sich ein Unternehmer frei bewegen können. Wenn das missbräuchlich ausgenützt wird, muss die Behörde aufgrund nachvollziehbarer klarer Vorschriften einschreiten. Aber es fehlen sowohl der klare Rahmen, als auch die Freiheit innerhalb dessen. Es ist so, dass man eigentlich nicht animiert wird, Unternehmer zu werden, sondern eher sagt man „Um Gottes willen, hier darf ich nicht tätig werden, denn es fehlt diese oder jene Genehmigung und dort kann ich nicht tätig werden, weil ich mich vor lauter komplizierter Vorschriften gar nicht auskenne.“ Das macht die ganze Sache schon sehr schwierig für den Aufbau. Und wenn ein Unternehmen schon eine gewisse Größe hat, ist das ein Kostenfaktor. Wir haben diverse Spezialisten für alles Mögliche, eigentlich ein gewaltiger Overhead, und das alles verteuert natürlich das Produkt.“

Bald feiern wir Weihnachten. Was wünschen Sie sich privat, und was in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht?

„Privat wünsche ich natürlich Gesundheit für alle, die mir nahestehen.

Politisch wünsche ich mir eine Aufbruchsstimmung. Wir müssen den Verschwendungsaufwand wegbringen. Ein Verschwendungsaufwand ist für mich ein unnötiger Aufwand aufgrund von Doppelgleisigkeiten sowie mangels klarer Strukturen. Zu viele Menschen hängen leider mit ihrer Existenz an diversen Apparaten. Wenn es gelänge diese Lehmschicht zu durchbrechen und diesen Verschwendungsaufwand zu reduzieren, wofür es genügend schubladisierte Vorschläge gibt, wäre das ein gewaltiger Fortschritt. Ich hoffe, dass die neue Bundesregierung diese Kraft aufbringt.“

Und in wirtschaftlicher Hinsicht?

„In wirtschaftlicher Hinsicht wünsche ich mir, dass es so weitergeht wie bisher, denn es geht optimal J“

Ich bedanke mich sehr herzlich bei Dr. Herbert Knapp für das interessante Gespräch und gehe motiviert durch die beeindruckende Lobby, wo ich mir noch einen knackigen steirischen Apfel aus der großen Obstkiste nehme, die täglich für alle Mitarbeiter frisch befüllt wird.

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