Wie das Geld der Reichen den Armen hilft

Das ist eine Buchbesprechung, also nicht etwas, das von einer solchen Kolumne erwartet wird. Aber sie passt sehr gut in diesen Blog, denn es geht um ein Wunder, das eigentlich keines ist: Die kapitalistische Marktwirtschaft und die Funktion des Geldes, zu Kapital zu werden und so allgemeinen Wohlstand zu schaffen wie kein anderes von Menschen je praktizierte Wirtschaftssystem. Das Buch, von dem die Rede ist, hat einen Titel, den der gegenwärtige Papst als Provokation empfinden dürfte:
„Für Gott und den Profit. Eine Ethik des Finanzwesens.“

Das englische Original hat einen besseren Untertitel: „Wie Bankwesen und Finanzwirtschaft dem Allgemeinwohl dienen“. Der Autor, Samuel Gregg, Forschungsdirektor des Acton Institute in Grand Rapids (Michigan), ist ein ausgewiesener Finanzexperte.

Gregg bezieht eine dezidiert marktwirtschaftlich und kapitalismusfreundliche Position und setzt sich damit flagrant in Widerspruch zu der heute unter Christen grassierenden Sympathie für sozialistische Wirtschaftsvorstellungen. Der Autor erzählt, wie das ursprünglich vorchristlich-antike Misstrauen gegenüber Geldverleih, Spekulation und Handel sich gewandelt hat und zu einem System der Versöhnung von wirtschaftlichem Erfolg mit der Aufgabe der Fürsorge für die Ärmsten und Schwächsten geführt hat. Er kritisiert vor allem auch die oft problematische Rolle des Staates und überbordender gesetzlicher Regulierungen.

Den wenigsten dürfte bewusst sein, dass das kapitalistische Finanzwesen eine Schöpfung des christlichen Mittelalters ist.

Aus jener Zeit stammt auch der Wahlspruch, der den Titel des Buchs bildet: „Für Gott und den Profit“. Er findet sich schon im 13. und 14. Jahrhundert auf Kontobüchern florentinischer Bankiers oder als Leitspruch am Beginn von Gesellschaftsverträgen flandrischer Kaufleute. Nicht zufällig gilt Franz von Assisi, dessen Vater bekanntlich ein reicher Tuchhändler war, als Patron der Kaufleute.  Offensichtlich war der Zusammenhang von Sorge für die Armen, denen sich Franz besonders verbunden fühlte, mit einer florierenden (auch Finanz-)Wirtschaft dem Mittelalter durchaus  bewusst.

Das herauszuarbeiten und damit die Welt zu verändern, war eine Leistung christlicher Theologen, Philosophen und Kirchenrechtler. An vorderster Front standen im Hoch- und Spätmittelalter vor allem die beiden Bettelorden Franziskaner und Dominikaner, seit dem 16. Jahrhundert dann auch Jesuiten. Ihre Erkenntnisse wurden im Wesentlichen von den Reformatoren übernommen und im nachreformatorischen Christentum weiterverwertet.

Das Buch will die aktuelle Relevanz zentraler Prinzipien der christlichen Soziallehre wie des Gemeinwohlprinzips und des Prinzips der allgemeinen Bestimmung der Güter mit dem ebenso von der christlichen Tradition hochgehaltenen Prinzip des Privateigentums als Grundlage einer humanen Gesellschaft und einer funktionierenden, für alle Wohlstand schaffenden Ökonomie herauszuarbeiten. Auch hier gelangt Samuel Gregg zu Aussagen, die manchen vielleicht überraschen werden. Er zeigt, weshalb gerade heutige Geld- und Kapitalmärkte, trotz Missbräuchen und menschlichen Fehlverhaltens, das effizienteste Instrument sind, um die Güter dieser Erde für alle Menschen nutzbar zu machen.

Damit wird eine oft rückwärtsgewandte, oberflächliche und ökonomisch unbedarfte christliche Almosenmentalität überwunden, die Ökonomie als Nullsummenspiel versteht und deshalb implizit annimmt, Schuld an der Armut der Armen sei der Reichtum der Reichen, weshalb die soziale Gerechtigkeit verlange, dass der Staat die Reichen durch höhere Besteuerung vermehrt in die Pflicht nehme. Gregg zeigt hingegen, wie gerade durch die modernen Kapitalmärkte und das gesamte Finanzwesen privater Reichtum, sofern man ihn gewinnbringend einsetzt, zum Motor für das Schaffen von Wohlstand der Vielen und für die Überwindung von Massenarmut werden kann.

Der Autor ist gebürtiger Australier und wurde an der Universität Oxford im Fachbereich Philosophie und Ökonomie promoviert. Herausgeber der deutschsprachigen Ausgabe des  Buchs ist das Austrian Institute of Economics and Social Philosophy in Wien, das sich besonders der Tradition der Österreichischen Schule der Nationalökonomie verpflichtet weiß. Es möchte Verständnis dafür wecken, dass sich gerade unter den Bedingungen von Kapitalismus und freier Marktwirtschaft und in einer freien Gesellschaft die sozialen Ideale christlicher Ethik am besten verwirklichen lassen.

Samuel Gregg; Für Gott und den Profit. Verlag Herder Freiburg/Breisgau. ISBN Print 978-3-451- 37970-3

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