Das Wiener Parkpickerl – ein wohlkalkuliertes kaskadenförmiges Perpetuum mobile

Anfang der 1990er-Jahre wurde seitens der sozialistischen Wiener Stadtregierung befunden, dass sich in Wien zu viele Autos befänden. Besonders die Pendler aus dem Umland waren ihr ein Dorn im Auge. Viele davon waren und sind ehemalige Wiener, die sich im „Speckgürtel“ niedergelassen hatten. Deren Steuern und Ausgaben landeten nun mehrheitlich in Niederösterreich und dem Burgenland, zeitgleich hatten diese Personen aber weiterhin beruflich und/oder privat einen starken Bezug zu Wien – sprich sie pendelten mit dem Auto täglich in die Stadt. Um das Verhältnis „weniger Einnahmen, aber mehr Belastungen“ zu relativieren, musste das Auto in Wien unattraktiver gemacht werden: die „Parkraumbewirtschaftung“ – besser bekannt als das „Parkpickerl“ - wurde eingeführt.

Schmackhaft gemacht wurde den Wiener dieses Thema im Juli 1993 mit der flächendeckenden Kurzparkzone für den gesamten 1. Bezirk. Hier gab es wenig Widerstand, weil es die meisten Wiener ohnehin nicht betraf. Allerdings hatten die Sozialisten bereits Größeres im Auge, denn dann ging es Schlag auf Schlag:

BEREITS 2 JAHRE SPÄTER WURDEN AB AUGUST 1995 DIE BEZIRKE 6 – 9 FÜR NICHT-BEZIRKSBEWOHNER AUF DAUER UNBEPARKBAR.

Bereits 2 Jahre später wurden ab August 1995 die Bezirke 6 – 9 für Nicht-Bezirksbewohner auf Dauer unbeparkbar. Wieder 2 Jahre später, im Juni 1997 waren die Bezirke 4 und 5 dran, aber März 1999 die Bezirke 2 und 20 und bereits ein halbes Jahr später auch noch der 3. Bezirk. Somit waren per 02.11.1999 alle Innenstadtbezirke Kurzparkzone. Angemerkt sei an dieser Stelle, dass es zu diesem Zeitpunkt noch 11 Jahre dauerte, bis die Grünen Teil der Wiener Stadtregierung wurden. 6 Jahre später  wurden im September 2005 Teile des 15. Bezirks, rund um die Wiener Stadthalle zur Pickerlzone erklärt.

Die rot-grüne Stadtregierung wurde im November 2010 Realität. Sie beschloss in ihrem Koalitionsübereinkommen eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs bis 2013 um ein Drittel. Im Oktober 2012 wurden Teile der Bezirke 12,14, 16 und 17 sowie der Rest des 15. Bezirks in die Parkraumbewirtschaftung eingegliedert, per Jänner 2013 eine nochmalige Ausweitung der Gebiete in den Bezirken 14, 16 und 17.

NICHT NUR NICHT-WIENER, AUCH WIENER WERDEN AUS BEZIRKEN AUSGESPERRT

Mit dieser „Fleckerlteppich“-Lösung wurde das Kind sozusagen mit dem Bade ausgeschüttet, denn nicht nur Nicht-Wiener werden aus den Bezirken ausgesperrt sondern auch alle anderen Wiener. Ein mehrstündiger Besuch von Simmeringern bei  Mariahilfern wurde plötzlich zum Spießrutenlauf.

Außerdem förderte man mit dieser Vorgangsweise die Existenz von Parknomaden. Sie sind überall dort zu finden, wo die Grenzen der Parkpickerl-Bezirke aufhören. So wurde beispielweise in Margareten das Pickerl eingeführt und schlagartig war in den angrenzenden Teilen in Meidling kein freier Stellplatz mehr zu finden. So waren die Meidlinger letztlich heilfroh, dass sie einige Jahre später auch rund 200 Euro pro Jahr für einen Parkplatz bezahlen durften. Auch Bezirke, die bislang überhaupt keine Parkplatzprobleme kannten, wurden wider ihren Willen in die Misere hineingezogen: so beugte sich  Währing Ende Jänner 2016 dem Willen der neuen grünen Bezirkvorsteherin und bekommt voraussichtlich im September 2016 ebenfalls sein Parkpickerl.

NUR MEHR WENIGE BEZIRKE KONNTEN SICH BISHER DER GENERALABZOCKE ENTZIEHEN, DOCH ES WIRD VON MONAT ZU MONAT ENGER.

Nur mehr wenige Bezirke konnten sich bisher der Generalabzocke entziehen, doch es wird von Monat zu Monat enger: Favoriten beispielsweise hat bereits konkrete Pläne zur flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung – und zwar pikanterweise zeitgleich mit der Eröffnung der Verlängerung der U1 2017. Dann wird vermutlich einige Monate später Simmering nachziehen: derzeit heißt es dazu aus der blauen Bezirksvertretung, dass man eine Bürgerbefragung veranlassen werde, „wenn man von Pendlern und Parkern überrollt werde“.

Einer Großstadt wie Wien ist es doch unwürdig, die einzelnen Bezirkbewohner gegeneinander auszuspielen. Die Lösung läge eigentlich nahe: die Einführung eines Parkpickerls für ganz Wien. Doch eines muss bei einer solchen Entscheidung klar sein: nachdem die Anzahl der Zahler somit größer wird, muss sich auch der Preis anteilsmäßig verringern. Sonst leisten die Wiener Autobesitzer einen weiteren unfreiwilligen Beitrag zur Sanierung des Stadtbudgets.

Zu guter Letzt kann sich die Stadtregierung überlegen, ob es die notwendigen Parkhäuser innerhalb der Grenzen Wiens errichten möchte und somit an den Mieteinnahmen nochmals verdienen möchte, oder ob es diese Aufgabe großzügig Niederösterreich überlässt.

 

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