Es gibt ja doch gute Argumente für TTIP

Gut versteckt auf Seite 23 im Wirtschaftsteil in der Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 18. September 2016 findet sich doch ein recht gutes Argument für den Freihandel und das transatlantische Abkommen TTIP.

In einem Interview berichtet der Daimler-Vorstand Wolfgang Bernhard über eine konkrete Beschränkung wie folgt:

„Haben Sie auch ein konkretes Beispiel (Anm: für Freihandelsbeschränkungen) aus der Gegenwart?“

„Nehmen Sie die Handelsbeschränkung für die Einführung von Vans, unseren Sprintern, nach Amerika: Da werden 25 Prozent Zoll fällig, zurückzuführen auf einen Handelskrieg in den Sechzigern. Weil Europa den Amerikanern den Export von Hühnchen erschwert hat, haben die mit einer „chicken tax“ zurückgeschlagen und damit den VW-Bully besteuert. Darunter leiden wir bis heute.“

„Wie reagieren Sie darauf?“

„Wir montieren die Autos in Düsseldorf fertig, nehmen sie dann wieder auseinander, verpacken die Einzelteile fein säuberlich in Kisten und verschiffen sie nach Amerika. Dort werden sie dann ausgepackt und die Einzelteile wieder zusammenmontiert. Ein Irrsinn. Niemand hat etwas davon, wenn wir den Sprinter zusammenbauen und wieder auseinanderbauen, nur um Zölle zu umgehen. TTIP würde das mit einem Schlag ändern.“

Das ist tatsächlich ein Irrsinn. Da montiert jemand ein Auto und nimmt es wieder auseinander, nur um es in ein anderes Land liefern zu können.

Das ist ein absolut unwürdiger Vorgang in Europa und Amerika. Wir schreiben immerhin schon das Jahr 2016. Wie sieht eigentlich der ökologische Fußabdruck dieser absurden Aktion aus? Alleine deshalb müssten eigentlich die Grünen vehemente Verfechter des Freihandels sein und eine Reihe von Forderungen erheben, damit diese Freihandelsbarrieren und der Unsinn dahinter beendet werden.

Was aber liest man auf der Webseite der Grünen? Nur das übliche Gesudere über das Chlorhuhn, die bösen Schiedsgerichte und eine angebliche Senkung unserer überregulierten Standards.

Schön langsam sollte wieder Vernunft in diese absurde politisch-mediale Schlammschlacht einkehren. Das würde allen Beteiligten, der Umwelt und auch uns Konsumenten gut tun.