Südafrika – das nächste Hungerland?

 

Das Parlament Südafrikas hat sich kürzlich mit großer Mehrheit für Enteignungen weißer Farmer ausgesprochen. Der von den  „Economic Freedom Fighters“ (EFF) eingebrachte Antrag sieht vor, die südafrikanische Verfassung zu ändern, um Farmer ohne Ausgleichszahlungen enteignen zu dürfen.  „Jetzt ist die Zeit für Gerechtigkeit gekommen“, sagte der EFF-Vorsitzende Julius Malema in der Debatte, „die Zeit der Aussöhnung ist vorbei“. Wann das Parlament über eine Verfassungsänderung beraten soll, ist unklar. Der ANC und mehrere kleinere Parteien verfügen über eine verfassungsändernde Mehrheit. Der Beschluss folgt einer Erklärung des neuen südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa. In seiner ersten Rede zur Lage der Nation hatte er erklärt, er werde die Landverteilung an Schwarze beschleunigen.

2019 wird in Südafrika gewählt. Es ist abzusehen, dass der ANC die Frage der Landreform zu einem Wahlkampfthema machen wird. Die Neuverteilung von Grund und Boden von den Weißen zu den Schwarzen gehört zu den großen Verheißungen der nun  mehrheitlich schwarzen Regierung nach dem Ende der Apartheit.

Landreform gehört allerdings zu den schwierigsten Unternehmungen, denen sich Regierungen in der dritten Welt nach einem politischen Umbruch von den Dimensionen der Wende in Südafrika gegenübersehen. Die bisher Landlosen sehen den Wohlstand der Landbesitzer und die blühenden Felder und Plantagen. Sie ahnen aber meistens nicht, was an Arbeit, Können, Erfahrung und nicht zuletzt Kapitaleinsatz dahinterstecken. Ein geordneter Übergang ist ein äußerst langwieriges und kompliziertes Verfahren. Das Ministerium in Pretoria hat für diese titanische Aufgabe lächerliche 300 Angestellte.

Entsprechend ernüchternd ist auch vierundzwanzig Jahre nach dem Ende der weißen Herrschaft die Bilanz: Immer noch befinden sich rund 80 Prozent des landwirtschaftlich nutzbaren Landes in Südafrika in weißem Besitz. Nicht einmal fünf Prozent wurden seit 1994 nach einem Bericht des Landwirtschaftsministeriums auf Schwarze übertragen. Dabei lag die politische Vorgabe bei 30 Prozent Land in schwarzem Besitz bis 2014.

Selbst die Regierung in Pretoria gibt inzwischen zu, dass bis zu 50 Prozent der Farmen, die an Schwarze vergeben wurden, nichts mehr produzieren. Die weißen Farmer sprechen von bis zu 80 Prozent. Es gibt mehr als genug Beispiele von hochprofitablen Mango- und Zitrusplantagen, auf denen die neuen Besitzer die Bäume fällten, um sie als Brennholz zu verkaufen. In einigen Regionen Südafrikas hat die Umverteilung von Land bereits zu dramatischen Produktionsausfällen geführt. Die Konsequenz davon ist, dass nicht einmal fünf Prozent der Produkte, die gegenwärtig in den Supermärkten des Landes angeboten werden, von „schwarzen“ Agrarbetrieben stammen.

Mit der bloßen Enteignung und Übergabe an schwarze Eigentümer ist es nicht getan. Ein abschreckendes Beispiel dafür ist Zimbabwe.  Dort wurden 4.000 weiße Farmer enteignet. Die Ländereien gingen größtenteils an Günstlinge des Regimes, Generäle und Verwandte von Ministern, die die bisherigen Obst- und Getreide-Farmen brach liegen ließen oder im besten Fall zu extensiver Viehzucht benützten. Die Folge war, dass aus dem Agrar-Exportland ein Hungerland geworden ist, das EU-Lebensmittelhilfe bekommen muss.

Ein Beispiel dafür, dass ein solches Schicksal auch Südafrika droht, ist der Hof von Doek Rothmans in der Nähe der Stadt Brits in der Provinz North West. Von den 650 Hektar Land, auf denen er Gemüse anpflanzt, werden 450 Hektar vom Stamm der Bakwena beansprucht. Die Bakwena aber lassen das Land, das sie bereits zurückerhalten haben, verfallen. Auf den Farmen wächst Unkraut statt Paradeisern und Salat. Es ist bewässertes Land darunter, doch die Bewässerungsmaschinen sind gefleddert. Die neuen Landbesitzer haben die Wellblechdächer der Farmhäuser abmontiert und sich daraus Hütten gebaut, in denen sie jetzt leben.  Alleine rund um Brits geht der landwirtschaftliche Ausfall inzwischen in die Milliarden Rand. So wie in Brits ist es vielerorts.

„Land wird immer an die falschen Leute verteilt“, sagt Mangaliso Kubheka. Mangaliso ist der Präsident des „Landless People’s Movement“, das sich um die großen Verlierer der Landreform kümmert: die auf den Farmen lebenden schwarzen Arbeiter. Land wird überwiegend an ehedem Vertriebene zurückerstattet, die aber aufgrund ihres Vertriebenenstatus meistens aus den Städten kommen. Die auf den Farmen lebenden Schwarzen hingegen, die über Erfahrung im Umgang mit Rindern und im Pflügen verfügen, werden nicht berücksichtigt. Sie werden sogar noch vertrieben, von den weißen Farmern ebenso wie von den neuen schwarzen Farmern. Das South African Human Sciences Research Council befürchtet, dass in den kommenden 15 Jahren bis zu 300.000 landwirtschaftliche Arbeitsplätze verloren gehen könnten – nahezu die Hälfte der existierenden Arbeitsstellen.

 

 

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