Das Gefühl für die Grenze

Viele haben die schrecklichen Bilder vom letzten Samstag noch im Kopf, als beim Hahnenkamm-Rennen nacheinander drei Rennläufer mit Geschwindigkeiten von hundert und mehr Stundenkilometern in die Sicherheitszäune rasten. Bleiernes Schweigen legte sich in diesen Sekunden über die 40.000 Zuschauer am Zieleinlauf. Die drei Fahrer sind mit Verletzungen davongekommen, wie sie jeder von ihnen im Laufe seiner Karriere schon mehrmals erlebt hat.

Auch jemand, den der Skizirkus nicht interessiert, schnappt dann und wann etwas davon auf und macht sich so seine Gedanken darüber. An den Bildern mit Arzt und  Sanitäter neben den  eingepackten Rennläufern am Seil des Hubschraubers hängend, hat mich ein Detail erschreckt. Die beiden Männer hatten Steigeisen an den Schuhen. Steigeisen brauche ich, wenn ich Skitouren in extremen Lagen mache. Die Streif ist also so eisig, dass man mit Bergschuhen allein darauf gar nicht gehen kann. Dass sich da so mancher Rennläufer fürchtet, kann man verstehen.

SPORT ALS GEFAHR FÜR DIE SPORTLER

Der Sport-Kolumnist Johann Skocek fragt in seinem Blog, was denn der alpine Rennsport und das umstrittene American Football gemeinsam hätten: “Sie sind eine Gefahr für die Sportler“. Kürzlich hat er eine ganze Kolumne in der „Presse“ nur mit den Namen der Fahrer gefüllt, die in dieser Saison schwere Unfälle hatten. Es sind Spitzenläufer darunter, wie Anna Fenninger, aber auch weniger bekannte Fahrer.

Man erinnert sich an einen Fall, der sich vor einigen Jahren auch auf der Streif ereignet hat und nicht so glimpflich ausging. In der Mausefalle stürzt der Österreicher Hans Grugger schwer. Die Verletzungen, die er erleidet, sind fürchterlich. Grugger schwebte tagelang in Lebensgefahr, seine Chancen, zu überleben, stehen fünfzig zu fünfzig. Aber es geschieht das Unerwartete: Noch vor dem Sommer gilt er als „weitgehend genesen“. Als er später die ersten Versuche macht, wieder auf den Skiern zu stehen, gibt er zu, „ein ungutes Gefühl“ gehabt zu haben. Aber sein Körper sage ihm ohnehin, wann es genug ist.

DIE SCHNELLSTE FAHRT IST AUCH DIE SICHERSTE FAHRT

Didier Cuche, einer der ganz Großen in diesem Geschäft mit dem eigenen Körper hat einen sehr intelligenten Satz gesagt: „Die schnellste Fahrt ist auch die sicherste Fahrt“. Das heißt soviel wie, dass ein Fahrer die außerordentliche Fähigkeit haben muss, an die äußerste Grenze seiner Möglichkeiten zu gehen und diese Grenze dennoch nicht zu überschreiten.

Von Ernst Hoppichler, einem jener Männer, die den alpinen Rennsport erfunden haben, stammt die sarkastische Bemerkung: Zum Rennfahrer brauche einer einen perfekt athletischen Körper, schnelle Reaktionsfähigkeit, Gleichgewichtssinn, Mut und eben jenes untrügliche Gefühl für die Grenze:

Das biß´l Skifahren bringen wir ihm schon bei.

VIELE IN DIESEM SPORT STOSSEN NIE ZUR SPITZENKLASSE VOR

Viele in diesem Sport stoßen nie zur Spitzenklasse vor. Das wird bei den meisten damit erklärt, dass sie immer wieder durch  Verletzungen zurückgeworfen wurden. Aber womöglich ist es umgekehrt. Vielleicht haben sie die Unfälle gehabt, weil sie doch nicht für das Äußerste in diesem Grenzgänger-Sport geeignet sind? Im Gegensatz zu dem, was er sich eingebildet hat, haben Hans Grugger sein Körper und sein Hirn nie gesagt, wann es genug war.

Es gibt viele Gruggers im Rennzirkus, die die mentalen und physischen Voraussetzungen doch nicht haben, die man für den Skirennsport braucht. Man muss hoffen, dass jeder oder jede von ihnen einen Freund, einen Trainer, einen Betreuer, einen ÖSV-Präsidenten findet, der sie einmal beiseite nimmt und ihnen in allem Ernst die Frage stellt, ob es vielleicht schon genug ist?

Der ihnen aber auch dabei hilft, sie ehrlich zu beantworten.

 

interracial blonde blowjob.http://www.hubofxxx.net snapchat xxx casey calvert slammed by heavy bbc.