„Die Kunst des Scheiterns“ und „die zweite Chance“ für Unternehmen – mehr als nur Worte?

In den letzten Monaten überschlagen sich die Beteuerungen der Politiker in ihren Reden, wie wichtig es sei, Unternehmensgründungen zu unterstützen, sogenannten „Start-Ups“ ein sinnvolles Arbeitsumfeld zu schaffen. Bis 2017 soll das junge, unternehmerische Denken in den G20-Staaten zehn Millionen neue Arbeitsplätze schaffen und Start-ups bzw. Neugründungen werden die Impulsgeber und Treiber der österreichischen Wirtschaft sein.

Doch nicht alle neuen Unternehmen schaffen es bis zur Ziellinie, oftmals dauert der Markterfolg länger als geplant, das Geld geht aus, Fehlentscheidungen wie zu rascher Personalaufbau oder vorzeitige Skalierung wurden getroffen etc..

Zu wenig Kapital, zu wenig internationale Anerkennung, zu wenig Unterstützung von der Politik. Das sind die üblichen Antworten, wenn österreichische Startup-Gründer nach ihren Problemen gefragt werden…

DIE KUNST DES SCHEITERNS

In Anbetracht der Tatsache, dass jedes dritte Start-up nach drei bis vier Jahren scheitert und im Jahr 2015 insgesamt ca. 5.100 Firmenpleiten verzeichnet wurden, fallen auch in den Reihen der Politiker immer öfter Worte zum Thema „die Kunst des Scheiterns“ und die sogenannte „zweite Chance“.

Redewendungen wie „unersetzliche Erfahrungen“, „aus Fehlern gelernt“ und ähnliche schmücken ihre Präsentationen. Aber ist es so einfach? Stimmen die Rahmenbedingungen für einen Neustart? Am besten kann das wohl ein betroffener Unternehmer – in diesem Falle ich aus leidvoller Erfahrung – beantworten:

STIMMEN DIE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR EINEN NEUSTART?

1994 haben mein Mann und ich eine neue Technologie entwickelt, unser Produktionsunternehmen mit 20 Mitarbeitern aufgebaut und sowohl durch Privatkredite als auch Fremdfinanzierung (natürlich nur mit persönlicher Haftung) finanziert. Seit 2002 konnten wir uns als Technologieführer am Markt behaupten.

Doch in der Krise 2008/2009 erlebten unsere Kunden Zahlungsschwierigkeiten, die sich direkt auf unser Unternehmen auswirkten. Zugleich wurden Kredite aus der Aufbauzeit fällig, sodass als Rettung der stille Ausgleich und ein Verkauf des Unternehmens die einzig sinnvolle Lösung darstellten.

ALS UNTERNEHMER MIT LEIB UND SEELE GIBT MAN NICHT AUF

Aber: als Unternehmer mit Leib und Seele gibt man nicht auf und so gründeten wir einige Jahre später – nachdem der stille Ausgleich und alle Schulden in vollem Ausmaß beglichen wurde – ein neues Unternehmen. Zwar mit einer neuen Geschäftsidee, aber basierend auf der auch heute noch einzigartigen Technologie.

Es zeigte sich allerdings, dass „unternehmerisches Scheitern“ noch immer als massiver Makel, als Versagen angesehen und in unserer Gesellschaft oft als „persönliches Scheitern“ verstanden wird. Und so wurde auch unsere Neugründung nicht von allen Finanzierungspartnern derart positiv gesehen, wie dies in den oben erwähnten politischen Reden propagiert wird; im Speziellen bekamen wir von angesprochenen Banken immer die gleiche Antwort: „wo liegen die Sicherheiten“? „wieso sollte es diesmal funktionieren?“ – alle Kreditanträge wurden abgelehnt.

DOCH WIE KÖNNTE EINE LÖSUNG AUSSEHEN?

Es ist eine generelle, politisch zu entscheidende Frage, in welche Kanäle öffentliche Gelder gelenkt werden sollten, Kreditvergaben gehandhabt werden – man könnte anhand vorliegender Anlässe versuchen, die Nachhaltigkeit verschiedener Handlungsszenarien zu analysieren: Die Skandale um die Hypo Kärnten, die Panama Papers und vieles mehr kann man leicht als „nicht schon wieder die gleiche Geschichte“ abtun – es sei jedoch folgende kritische Rechnung erlaubt:

Mit den bisher bekannt gewordenen Kosten zur Sanierung der Spekulationen einzelner größenwahnsinniger Politiker und Machteliten in der Höhe von € 18.000.000.000,- könnte man alternativ:

  • Das Stammkapital von 514.285 neugegründeten Kapitalgesellschaften finanzieren – unter diesen Unternehmen wird es sicherlich einige geben, deren Geschäftsidee Früchte trägt und das Kapital somit der Volkswirtschaft zugute kommt.
  • 180.000 Unternehmen einen Kredit über € 100.000,- gewähren, um Expansionen und Produktentwicklungen voranzutreiben. Sicher werden davon einige zehn Prozent scheitern, aber letztendlich werden die restlichen Unternehmen wiederum das Geld vermehren und neue Arbeitsplätze schaffen.

WENN ES NOTWENDIG IST, KÖNNTEN ENTSPRECHENDE MITTEL AUFGETRIEBEN WERDEN…

Dieses – zugegebenermaßen extreme und plakative – Beispiel zeigt: wenn es notwendig ist, könnten entsprechende Mittel aufgetrieben werden – leider noch viel zu wenig für die mutigen Unternehmer, die positiv zur österreichischen Volkswirtschaft beitragen, Arbeitsplätze schaffen wollen, aber bei der Finanzierung auf größte Schwierigkeiten, ja sogar Verhinderungen stoßen.

Doch immerhin redet man schon über eine zweite Chance für Unternehmer, die mit viel Erfahrung einen Neuanfang wagen wollen. Dies ist ein wichtiger, erster Schritt, denn Österreich würde viel gewinnen, wenn Politik und Machteliten statt der sinnlosen Finanzeskapaden diese Mittel nachhaltig für Unternehmensgründung oder Neustart verwenden würden.

 

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