ANONYM – Erfahrungen und Gedanken zur Bildung. Aus dem beruflichen Alltag einer Volksschullehrerin im 16. Wiener Gemeindebezirk

 

In unserer Gesellschaft hat sich ein sehr unvollständiges Bild der Lehrerarbeit breit gemacht, außer bei jenen, die regelmäßig mit LehrerInnen in Kontakt sind. Es muss unterschieden werden, in welcher Schulstufe und Schulart unterrichtet wird. Weiters gibt es Unterschiede in Stadt und Land. Schüleranzahl, soziale Schicht, Bildung der Eltern, Herkunft und die Muttersprache der SchülerInnen beeinflussen erheblich den Alltag der Kinder und PädagogInnen. All diese Faktoren können eine große Belastung im Lehrerberuf darstellen. Noch dazu kommt, dass sich in vielen Köpfen immer noch das Bild, der nur bis Mittag arbeitenden LehrerInnen, eingebrannt hat, die nach 22 Stunden in der Woche, mit ihrer Arbeit fertig sind und die Hälfte des Jahres Ferien haben. Einzig im Herbst, zu Schulbeginn, wird man plötzlich nicht mehr belächelt. Da will niemand mehr mit den PädagogInnen tauschen. Der Respekt gegenüber dieser bedeutenden Arbeit für die Zukunft des Landes ist sehr gering, auch das unterdrückt die Freude am Beruf.

Den Bildungsstand aller SchülerInnen, am Ende einer Schulstufe auf ein Niveau zu bringen, ist nach wie vor nicht schaffbar. Trotzdem sollte jedes Kind, seinem Entwicklungsstand entsprechend, gefördert und gefordert werden. Dies ist aber unmöglich, aufgrund der zu hohen Schüleranzahl in den Klassen, die derzeit bei 25 Kindern liegt.

Ein weiterer wesentlicher Faktor, ist das Mitspracherecht der Eltern oder Erziehungsberechtigten, da alleine sie entscheiden, ob ein unterdurchschnittlich begabtes Kind, in einer Regelklasse bleibt, oder nicht. Hier wird die Empfehlung von Experten (SchulpsychologInnen, PädagogInnen und Lehrerteams) die einen dringenden Schulwechsel bzw. Förderklassen, mit geringerer Schüleranzahl, dringend empfehlen, von Eltern überstimmt. Das führt dazu, dass diese SchülerInnen kaum Chancen haben, sich richtig weiterzuentwickeln. Sie werden so lange durch ihre Schullaufbahn geschoben, bis sie aus der neunjährigen Schulpflicht hinausfallen. Was danach mit diesen Jugendlichen passiert, kann man sich ausmalen. Daher sollte den Expertenteams an den Schulen wesentlich mehr Entscheidungsrecht zufallen.

Ein weiterer Kritikpunkt am veralteten Bildungssystem sind die Unterrichtszeiten, die sich hauptsächlich auf den Vormittag beschränken. Viele Eltern sind ganztägig beruflich eingeteilt und können sich nachmittags nicht um die nötige Betreuung der Kinder kümmern. Abhilfe könnte hier eine Umverteilung bzw. Erhöhung der Unterrichtsstunden, mit zusätzlichen Freizeitstunden und dringend notwendigem „Sozialem Lernen“, schaffen. Diese Neuordnung könnte viel Druck nehmen, den vorgeschriebenen Lehrplan unterzubringen und den SchülerInnen und LehrerInnen nötige Pausen und Auszeiten zu geben.

Nur wenige Kinder bekommen von zuhause die nötige Erziehung und Vorkenntnisse mit, um optimale Unterrichtsvoraussetzungen zu ermöglichen. Daher ist ein weiterer Störfaktor die Verhaltensauffälligkeit vieler Kinder, die dazu führt, dass der Großteil der Unterrichtsstunde für Erziehungsarbeit verbraucht wird und nicht für die Vermittlung des Lehrstoffes. Die SchülerInnen kommen aus bis mehr als zehn verschiedenen Nationen, unterschiedlichsten Kulturen und Religionen zusammen und beeinflussen dadurch massiv die Unterrichtsarbeit.

Dazu kommt der Druck der Eltern, die egal aus welcher sozialen Schicht, alle Probleme der SchülerInnen auf die LehrerInnen abschieben. Früher wurden die Kinder für schlechte Noten verantwortlich gemacht, heute ist es die Schuld der LehrerInnen, wenn die SchülerInnen nicht die gewünschten Noten nachhause bringen. Auch das ist eine große Belastung für PädagogInnen, die zum Teil schwere Vorwürfe, bis zu Beleidigungen und Drohungen, von Seiten der Eltern bekommen. Kommt es nicht zu gewünschten Ergebnissen in solchen Gesprächen, gehen die Eltern weiter in nächste Ebenen, zu Direktoren oder Inspektoren und bisher hatten immer noch die Eltern das letzte Wort. Deshalb, wie erwähnt, darf die Meinung der Eltern nicht letztendlich entscheidend sein.

Es ist alles eine Sache des Respekts, den die LehrerInnen somit von kaum einer Seite erhalten. Ständige Personal-Einsparungen, sowie zusätzlicher Zeitaufwand für Dokumentationen und Verwaltung, die mittlerweile auch von Klassenvorständen erledigt werden müssen, ohne zusätzliche Stunden, drängen einen immer weiter in Richtung Burnout. All das macht es schwierig noch Freude am einstigen Traumberuf zu haben. Dabei gibt es nichts Schöneres als mitverantwortlich für eine erfolgreiche Entwicklung unserer Kinder, somit auch unseres Landes zu sein.

Es braucht auf einigen Ebenen Unterstützung, sei es die Klassengröße betreffend, geringere Schülerzahlen, mehr Personal für die Erziehungs- und Bildungsarbeit an den Schulen, Sozialarbeiter, Schulpsychologen und wesentliche Einsparung der Verwaltungsarbeiten. Kürzungen in allen Bereichen, erschweren die Arbeit deutlich und es kann zu keinen positiven Entwicklungen im Bildungssystem kommen.

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